Start des EU-ETS2 nun erst in 2028
Nach intensiven und teils hitzigen Verhandlungen, die sich bis in die frühen Morgenstunden des Mittwochs hineinzogen, haben sich die Umweltministerinnen und -minister der Europäischen Union auf ein verbindliches Klimaziel für das Jahr 2040 verständigt. Für eine unerwartete Wendung sorgte dabei ein Zugeständnis an mehrere Mitgliedstaaten: Der Start des europäischen Emissionshandels für den Wärme- und Verkehrssektor (ETS II) wird um ein Jahr verschoben. Anstatt – wie ursprünglich geplant – 2027 zu beginnen, soll das neue System nun erst 2028 in Kraft treten. Besonders osteuropäische Länder wie Polen und Tschechien hatten auf diese Verschiebung gedrängt, um ihren nationalen Energiemärkten mehr Vorbereitungszeit zu verschaffen.
Durch die Verschiebung des EU-ETS II bleibt der nationale Emissionshandel (nEHS) über das Jahr 2026 hinaus bestehen. Für das Jahr 2027 werden die nEHS-Zertifikate ab dem dritten Quartal zu einem marktbasierten Quartalspreis angeboten. Dieser Preis orientiert sich am mengengewichteten Durchschnitt der EU-ETS-Auktionspreise des jeweils vorletzten Quartals. Nach ersten Schätzungen ist dabei mit Zertifikatspreisen zwischen 69 und 72 Euro pro nEZ zu rechnen – abhängig von der Marktentwicklung. Entsprechend werden sich die Preise von Quartal zu Quartal verändern, was bei der Beschaffung und Liquiditätsplanung unbedingt berücksichtigt werden sollte.
Wir halten Sie selbstverständlich über die weiteren Entwicklungen im europäischen Emissionshandel und die daraus resultierenden Schritte auf dem Laufenden.
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